Das erste bekannte Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1930

 

1. Reihe von rechts nach links: Fritz Behrends, Frank Willms, Nikolaus Kruse, Jürgen Behrends, Johannes Harms, Jakob Mühlenbrock, Ehme Schetzberg

2. Reihe von links nach rechts: Thole Penning, Johann Wilts, Enno Freese, Willm Saathoff, Ede Schetzberg

3. Reihe von links nach rechts: Johann Behrends, Arend Weber, Hinrich Koch, Harm Saathoff, Dirk Müller, Johann Weber

Die Gründung

Der Boßelverein „Hoffnung“ Ludwigsdorf wurde nach Beendigung des 1. Weltkrieges im Jahre 1919 gegründet und ist damit der zweitälteste Boßelverein im südlichen Landkreis Aurich.

Nach Überlieferungen – Aufzeichnungen fehlen – sind Gründungsmitglieder gewesen:

Andreas Behrens sen., Adolf Behrens, Andreas Behrens jun., Ekke Fleßner, Heye Uphoff, Harm Saathoff und Fritz Behrends.

Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen, die noch existieren, stammen aus dem Jahre 1931. In sportlicher Hinsicht wurden Freundschaftswerfen gegen die Vereine aus Westerende, Moordorf, Ihlowerfehn, Kirchdorf, Simonswolde, Wallinghausen, Tannenhausen und Bernuthsfeld durchgeführt. Das Klootschießen stand zu keiner Zeit im Vordergrund. Im Jahre 1937 kam das Vereinsleben fast völlig zum Erliegen. Die erste urkundliche Erwähnung einer Vereinstätigkeit nach dem 2. Weltkrieg stammt vom 17.12.1946. An diesem Tage wurde die Aufnahme der Vereinstätigkeit beschlossen. In den Folgejahren wurden wiederum zahlreiche Freundschaftswerfen im Boßeln durchgeführt, bis dann der Punktspielbetrieb eingerichtet wurde. Im Jahre 1953 wurde eine neue Vereinsfahne angeschafft, die beim Zeltfest zu Pfingsten eingeweiht wurde.


Die Boßelstrecke

Die Boßelstrecke war zu Anfang von der Gastwirtschaft an der Plaggefelder Straße über die Kirchdorfer Straße (Klinker) bis nach Kirchdorf und zurück. Das Übungswerfen fand dagegen zu dieser Zeit auf einer anderen Strecke statt, da an der eigentlichen Boßelstrecke tiefe Gräben waren.

Die Übungsstrecke verlief über die Plaggefelder Straße in Richtung Ihlowerfehn. Zirka auf der Hälfte der Strecke „Alte Wieke“ (bei Thailums Hus) wurde gewendet. Im Jahre 1932 gab es bereits die erste Jugendmannschaft.

Nach dem Ausbau der Straße „Ostende“ im Jahre 1965 wurde die Boßelstrecke auf diese Straße verlegt. Geboßelt wurde bis nach Schirumer-Leegmoor hinein und zurück. Nochmals gewechselt wurde die Boßelstrecke auf dem „Münkeweg“ Ende der 70er Jahre. Der Münkeweg ist heute noch die Heimstrecke.

Das Vereinslokal / Vereinsheim

Das Vereinslokal war von Beginn des Bestehens des Boßelvereins an der gleichen Stelle. Inhaber der Gaststätte war in den Gründungsjahren der Gastwirt Diedrich Kuhlmann. Vereinswirte waren nach Wiederaufleben des Vereins bis 1978 Jann und Antje Schmidt. Von 1978 bis 1982 war Werner Fleßner Vereinswirt und ab 1982 ist Theda Pupkes Vereinswirtin. Von 2013 bis 2015 konnte man den Saal der Gastwirtschaft als Vereinsheim mieten. Nach Kündigung des Mietvertrages wurde mit dem Bau eines Vereinsheimes begonnen. Seit 2016 ist nun das Vereinsheim am Münkeweg die neue Heimat der Boßlerinnen und Boßler aus Ludwigsdorf.



Das Zeltfest zu Pfingsten und der Osterball

Das erste Zeltfest nach dem Krieg in ganz Ostfriesland soll im Jahre 1952 in Ludwigsdorf zu Pfingsten stattgefunden haben. Zeltfeste wurden alljährlich zu Pfingsten – zeitweise abwechselnd mit den Kyffhäusern – gefeiert. Regelmäßig gehörten zu den Zeltfesten Umzüge.

In den Jahren von 1950 bis 1957 fanden alljährlich Osterbälle unter der Leitung vom BV „Hoffnung 1919“ Ludwigsdorf im Brems Garten in Aurich statt.

Während in den Jahren von 1967 bis 1975 keine Zeltfeste stattfanden, ist diese Tradition im Jahre 1976 wieder aufgenommen worden. Seit 1976 findet das Zeltfest alljährlich zu Pfingsten statt. Das Fest war zwischenzeitlich eine große regionale Veranstaltung und war Anziehungspunkt für viele Menschen von Nah und Fern. In den letzten Jahren wurde die Beteiligung immer weniger, sodass man sich im Jahr 2018 entschied kein Zeltfest an Pfingsten zu feiern. Seit 2018 wird der Maibaum am neu errichteten Vereinsheim aufgestellt.

Neue Sparten im Verein

Bereits in den Anfangsjahren des Vereins konzentrierte man sich nicht nur auf das Boßeln. In den 30er Jahren gehörte eine Theatergruppe ebenso zum Verein wie eine eigene Vereinskapelle (von ca. Ende 20er Jahre bis 1935). Die erste Frauenmannschaft gab es im Jahre 1974. Von 2004 bis 2020 gehörte dem Verein eine Boxaerobic Spate an.

Die Reihenfolge der Vorsitzenden konnte nur in mühevoller Kleinarbeit rekonstruiert werden, daher sind geringfügige Abweichungen möglich.

Vorsitzende des Vereins waren:

1919 – 1925      Adolf Behrens

1925 – 1932     Wietje Jeremiassen 

1932 – 1936    Niklas Conring

1936 – 1938     Hinrich Saathoff

1938 – 1939     Jürgen Schmidt

1946 – 1947   Hinrich Emkes

1947 – 1948    Dirk Behrends

1948 – 1954    Willm Münke

1954 – 1955    Rieke Münke

1955 – 1970    Willm Münke

1970 – 1975    Gerd Lichtsinn

1975 – 1977    Menno Fleßner

1977 – 1985    Johannes Fleßner

1985 – 2002    Lübbe Saathoff

2002 – 2016    Johann Dirks

2017 – heute Johann Saathoff




1977 trat der Verein dem Landessportbund bei und die Eintragung im Vereinsregister erfolgte im Jahre 1986. 1953 wurde beschlossen eine neue Fahne zu weihen. Auf folgenden Bildern ist die alte und neue Fahne 1954 zu sehen.

Die Mitglieder des BV „Hoffnung 1919“ Ludwigsdorf erhoffen sich in Zukunft eine ähnliche Weiterentwicklung wie vorstehend beschrieben, um die erfolgreiche Geschichte des Vereins eines kleinen Dorfes weiterschreiben zu können.